Erfolge für Forschendes Lernen mit digitalen Medien: Drei Filme des Geschwister-Scholl-Gymnasiums beim »3. Schulfilmfest NRW« gewürdigt

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Die beiden Film-Lehrenden Evelyn Futterknecht und Jürgen Lemke beim Schulfilmfest im Cinemax-Hamm mit ihren Schüler*innen

Selbstständiges Forschendes Lernen auch mit eigenen digitalen Medien: Hier ist das Geschwister-Scholl-Gymnasium Münster NRW-weit klasse! Seit Jahren schon werden an dieser Schule außergewöhnlich gute Filme mit Smartphones und IPods produziert, die immer wieder durch ihre ungewöhnlich frischen authentischen Inhalte überzeugen. Wie auch bei den letzten Festivals sind nun wieder Filme für das landesweite Filmfestival in Hamm nominiert worden. Dieses Jahr sogar drei von vier möglichen aus dem „Netzwerk Filmbildung Münster“: „Telefonieren im Unterricht“ von Johanna R. und Sanem D., „Nein zu Rassismus“ von Leonard S., Jonah B., Felix W. und Marcel G. und „Tote Mädchen vergessen nie“ von Chantal G. und Editha K..

Besonders gewürdigt wurde in Hamm der Film von Johanna R. wegen ihres wunderbar vielseitigen Rollenspiels, das Publikum und Veranstalter gleichermaßen begeistert hat. Er soll nun als gelungenes Filmbeispiel sogar auf die Homepage von „Film+Schule NRW“ gestellt werden. Auch die gute Qualität, das hohe Engagement und der Einfallsreichtum bei den anderen beiden Filme wurde bei der Überreichung der Urkunden vor großem Publikum besonders lobend herausgestellt.

Diese Erfolge sind eine Bestätigung für die außergewöhnliche Filmarbeit am Geschwister-Scholl- Gymnasium Münster in der „Filmklasse“ für Schüler*innen von Klasse 5 bis 10 und bei den „SCHOLL.Projekten“ im Kunstunterricht. Schülerinnen und Schüler bekommen viel Zeit und Raum für ihr „Forschendes Lernen mit eigenen digitalen Medien (BYOD)“, um ihre Ideen künstlerisch filmisch zu verwirklichen. Wichtig für ein Gelingen ist dabei: die Lehrenden halten sich bewusst aus den eigenständigen kreativen Prozessen der Lernenden heraus und sind eher unterstützend beratend und moderierend tätig. Für diese Lehr-Einstellung braucht es viel Erfahrung, Optimismus, Durchhaltevermögen und Gelassenheit sowie auch die Zuversicht und das Wissen um gelingende selbstgestaltende Prozesse. Wenige Lehrkräfte haben hierfür den erforderlichen Mut und vor allem die dafür notwendigen Lehr-Voraussetzungen, erworben meist in außerschulischen künstlerisch kreativen Projekt-Kontexten. Wichtige Erkenntnis daraus: Die eigenen Ideen von Schüler*innen sind ein schützenswertes und intrinsisch zu beförderndes, für ihr lebenslanges Lernen, wichtiges Gut. Nur eine Individuelle Förderung, die dies berücksichtigt, kann herausragende und ungewöhnliche Ergebnisse außerhalb eines engen Erwartungshorizontes erzielen.

Umso unverständlicher, dass innovative Lehr-Formen und Methoden mit digitalen Medien für eine mehr schülerzentrierte offene und projektorientierte Arbeit in Schule immer noch wenig anerkannt, gewürdigt und gefördert werden, ja oft eher kritisch beäugt und mit dem Hinweis auf Lehrpläne diskreditiert werden. Die seit Jahren anhaltenden Erfolge am Geschwister-Scholl-Gymnasium durch eigenverantwortliches Forschendes Lernen mit digitalen Medien sowie durch eine performative selbstbestimmt forschende Projektarbeit im Kunstbereich machen deutlich, dass rückwärts gewandte Haltungen sich einer konstruktiven Auseinandersetzung stellen sollten.

 

 

Erfolgreiche Nominierungen für Schülerfilme des Geschwister-Scholl-Gymnasiums beim “3. Schulfilmfest NRW 2016” in Hamm

Prof. Dr. Martin Epkenhans vom „Netzwerk Filmbildung Münster“ überbrachte heute die Nachricht, dass eine Auswahlkommission in zwei Kategorien die Filme ausgewählt hat, die auf dem landesweiten Filmfest in Hamm präsentiert werden. Jedes der Netzwerke in NRW durfte jeweils 2 Filme pro Kategorie für Hamm auswählen, davon sind drei Filme von Schülerinnen und Schülern des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Münster erstellt worden:

„Herzlichen Glückwunsch! Euer Film ist für das landesweite Schulfilmfest am 8. Juni, 10.00 Uhr im Cineplex in Hamm nominiert! Dort wird euer Film in festlichem Rahmen vor großem Publikum präsentiert. Nach der Vorführung aller nominierten Filme aus ganz NRW seid ihr zu Film-Workshops im Kino eingeladen. Filmschaffende werden ihre Arbeit vorstellen und euch für eure Fragen zur Verfügung stehen. Ende der Veranstaltung ist voraussichtlich gegen 15.00 Uhr. Die Teilnahme am landesweiten Schulfilmfest ist für euch selbstverständlich kostenlos.“

Folgende Filme aus dem Geschwister-Scholl-Gymnasium werden am 8. Juni ab 10 Uhr im Cineplex Hamm beim „3. SCHULFILMFEST NRW 2016“ gezeigt:

In der Kategorie 1. – 6. Klasse:

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„Telefonieren im Unterricht“, ein Film von Johanna R. und Sanem D., Klasse 6a.
Der Film zeigt in einem lustigen Rollenspiel zum Thema „Handy und Schule“, wie man eine Lehrerin so richtig auf die Palme bringt. Produziert wurde er in der „FILMKLASSE“ des Geschwister-Scholl-Gymnasiums, Münster.

In der Kategorie 7. – 13. Klasse:

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„Nein zu Rassismus“, ein Film von Leonard S., Klasse, 6a, Jonah B., Klasse 6b, Felix W. und Marcel G., Klasse 7a
Der Film “Nein zu Rassismus“ handelt davon, wie Schüler durch ihr engagiertes und mutiges Eingreifen, Mobbing und Rassismus in der Schule verhindern. Er wurde ebenfalls in der „FILMKLASSE“ produziert.

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„Tote Mädchen vergessen nie“, ein Film von Chantal G. und Editha K., Klasse 7a.
Der fröhliche Waldspaziergang zweier Freundinnen endet tragisch. Irgendwann tauchen dann unheimliche Erinnerungen auf – zwischen (Alb)Traum und Wirklichkeit. Der Film wurde im projektorientierten Kunstunterricht »SCHOLL.Projekte« bei Jürgen Lemke produziert.

Kunstausstellung „ORTungen 2013: SCHOLL.Projekte – Kunst ins Zentrum“ im Kinderhauser Zentrum

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Am Samstag, den 8.6. um 15 Uhr ist es wieder soweit: Das Geschwister-Scholl-Gymnasium wirbelt mit seiner Ausstellung “SCHOLL.Projekte” das Kinderhauser Zentrum mit ungewöhnlichen und auch provokanten künstlerischen Beiträgen ordentlich durcheinander: “PushBoy“ und „Sonnensystem“ im Bürgerhaus, „Augen an Gebäuden”, “Zimmerpflanzen“ und weitere “Aktionen im Zentrum”, seltsame Tiere im “Zoo Kinderhaus” und “Anti-Gewalt-Videos” im und auf dem Parkhaus. Ungewöhnliche Türklinken und andere verlorene Gegenstände werden fotografisch gesammelt. Bunte Brötchen bei Schrunz werben für Toleranz. Maskierte Besucherinnen irritieren bei Pieper, Brillen Bell, bei Schrunz und beim Friseur. Fotos in digitalen und realen Bilderrahmen in der Stadtsparkasse. Videos im Bürgerhaus – Schule: „Einfach zu viel“, “Rückwärtsläufe” und der selbstkomponierte Song “Sleepwalker” als Musikvideo.

Nach der erfolgreichen Ausstellung im Jahr 2011 werden auch in diesem Jahr wieder „Ortungen 2013: SCHOLL.Projekte“ durchgeführt, bei der Schülerinnen und Schüler im Fach Kunst ihre eigenen Ideen im schulischen Umfeld entwickeln: Raus aus der Schule, mitten hinein ins Leben.

Wie erleben Jugendliche das Kinderhauser Zentrum unmittelbar neben ihrer Schule?
Wie reagieren sie auf diesen Ort unter ästhetischen, architektonischen, sozialen, psychologischen und atmosphärischen Aspekten von „Kunst im Öffentlichen Raum“?
Wie können Heranwachsende aktiv und gestaltend im Öffentlichen wirken und teilhaben?
Sich als „ästhetisch“ Handelnde, Forschende und Mitgestaltende erleben, ihren städtischen Umraum neu und bewusster wahrnehmen lernen und als einen gestaltbaren und somit auch als einen für sie erreichbaren und veränderbaren Ort begreifen.
Schülerinnen und Schüler entwickeln eigenständig ihre Ideen und erproben deren Realisierung zum Beispiel in Kontakt mit Ladenbesitzern am Idenbrockplatz, wenn sie deren Schaufenster mit ungewöhnlich gestalteten Objekten oder Installationen bestücken wollen. Auf diese Weise sind viele außergewöhnliche Bilder, Objekte, Videos, Dokumentationen und Aktionen rund um Idenbrockplatz und Bürgerzentrum in Kinderhaus entwickelt worden.

Westfälische Nachrichten vom 23.05.2013 “Scholl-Schüler bringen Kunstprojekte ins Zentrum” | Kunst trifft Kohl

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Hier einige der zahlreichen spannenden Projektbeispiele:

„Toleranz“ (Installation) von Greta W., Katharina K., Anna M. (Klasse 9b): Vielfältige bunte, große und kleine – nicht ganz den Erwartungen entsprechende – Back-Objekte neben genormten Brötchen thematisieren „Toleranz“ in der Bäckerei Schrunz.
„Watching Center“ (Installation) von Sophia K., Karola M. (Klasse 9b): Überdimensionale Augen an verschiedenen Gebäuden scheinen den Idenbrockplatz zu beobachten und verbreiten eine unheimliche Atmosphäre.

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“Symbole“ (Installation) von Regina B., Henrike M. (Klasse 8c): eine Installation, die unterschiedliche Bildzeichen im Schaufenster von Sport Pieper nebeneinander stellt und Räume öffnet für andere Wahrnehmungen.

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„Kunst-Bäume“ (Installation) von Filsan A. (Klasse 8b): Kleine grüne Modell-Bäumchen irritieren an verschiedenen Orten und wollen symbolisch das durch rote Backsteine dominierte Zentrum begrünen.

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„Zoo Kinderhaus“ (Installation) von Nils L., Paul M., Piet H. (Kult 9) Installation mit Schild und seltenem Tier unterm Bürgerhaus Kinderhaus.

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„Aktionen im Zentrum“ (Videodokumentation, Aktion) (Kult 8) von Hannah M., Maike S., Lea F., Silvana A., Anna K., Christina R., Nicole B., Marina F., Katharina J., Nele W. (Kult 8): Ortsbezogene Improvisationen und Choreografien mit Masken an verschiedenen Orten im Zentrum (Brillen Bell, Friseurladen, Bäckerei Schrunz, Parkhaus, Sperrmüll,…)

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“LOL Kinderhaus“ (Foto) von Greta B., Asya R., Margaret W. (Klasse 8b): „Laughing Out Loud“ per Foto dokumentierte Posen und Haltungen zu unterschiedlichen Orten im Zentrum Kinderhaus.
„Wasser“ (Foto) von Simona R., Jana S., Marlena L. (Klasse 8b): Fotos von Orten und Menschen mit Wasser in Kinderhaus.

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„Türöffner“ (Fotos) Nele W., Simone F., Maike S., Lea F., Katharina J. (Klasse 8a): Eine Fotodokumentation, die die faszinierende Vielfalt der Türgriffe in Kinderhaus herausstellt.

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„Lento Grill“ (Fotomontage) Peter K., Maximilian S. (Klasse 9b): Kritische digitale Veränderung an dem Firmenschild „Pronto Grill“

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„Fundstücke“ (Foto) Yannic W. (Klasse 8c): Weggeworfene Gegenstände im Kinderhauser Zentrum werden per Fotokamera gesammelt und dokumentiert

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„Sonnensystem“ (Installation) Felix A. (Klasse 8b): Planetenobjekte (und die Sonne) in der Bücherei im Bürgerhaus

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„PushBoy“ (Installation) Mats Ole P., Martin G., Hans G -W. (Klasse 8b): Ein roter „privater“ Mülleimer wird im Zentrum (Eingangsbereich Bürgerhaus) am Boden festgeschraubt und dient nun im Öffentlichen als ein Experimentier- und Demonstrations-Objekt für Müllentsorgung

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„Stuhl im Zentrum “ (Fotoaktion) Patricia A. (Klasse 9) Fotoaktion mit Schul-Stuhl und Menschen im Kinderhauser Zentrum
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Aus dem im Bürgerhaus präsentierten FILMPROGRAMM der SCHOLL-Projekte werden ab Freitag, den 5.7.2013 die folgenden Filme beim 3. Schüler-Filmfestival Münster im CINEMA gezeigt:

„Einfach zu viel“ (Video 2.11) Maren K., Finia W. (Kult 9) Kurzfilm über schulisch bedingten Druck und Stress bei Jugendlichen

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„Hairway“ (Video 3.25)  Lea R., Anna-Lena T., Franziska E. (Kult 9) Menschen mit unterschiedlichen Haaren und Frisuren werden ein Stück ihres Weges zwischen Schule und Kinderhauser Zentrum mit der Kamera begleitet

Hairway

„I love CentralGrill“ (Video 3.26 ) Ahmed M., Nick H., Jure S.
Schüler haben Fragen zum Kinderhauser Zentrum an Anwohner und Besucher gestellt und in einem rasanten Video dokumentiert

„Handeln“ (Video 2.39) Coraghessan – M. S., Maikel F., Simon K. (Klasse 8b) Ein Anti-Gewalt Video im Parkhaus

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„Reverse Video“ (Video 3.02) Johannes S., Jan U., Matteo J., Álvaro C., Nicolin B. (Klasse 8a) Experimentelles Video mit Rückwärtsläufern im Kinderhauser Zentrum & im Geschwister-Scholl-Gymnasium

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„Álvaro Chaplin“ (Video 4.00) Johannes S., Mark K., Álvaro C. (Klasse 8a) Verfolgungsjagd von der Schule ins Zentrum im „Charlie Chaplin Stil“ https://www.youtube.com/watch?v=G1TU-j1JkUc

Alvaro Chaplin

„Die Rache der Smurfes“ (Video 2.31) Moritz F., Kilian K., Maxim S., Christoph S. (Klasse 9b) Wenn Gummibärchen sich wehren…

Die Rache Der Smurfs

„Goethe trifft Geschäft“ (Video 1.20 ) David R. (Klasse 8a) Das Goethe-Gedicht „Mailied“ wird im Kinderhauser Zentrum von Geschäftsinhabern und Kunden rezitiert

Die vielfältigen Ideen sind im Rahmen des Konzepts „SCHOLL.Projekte“, einer performativen Projektarbeit im Kunst- und Kultunterricht der achten und neunten Klassen, unter der künstlerischen Leitung des Künstlers und Kunstpädagogen Jürgen Lemke (im Differenzierungskurs KULT 8 zusammen mit Jana Wegscheider) entwickelt worden.
Die Ausstellung versucht neue Perspektiven auf den Ort Münster-Kinderhaus mit Methoden einer individuell fördernden und performativen Projektarbeit im Fach Kunst zu eröffnen, die Schülerinnen und Schüler zur Entwicklung eigener Ideen in Auseinandersetzung mit der sie umgebenden unmittelbaren örtlichen Wirklichkeit ermutigen, befähigen, herausfordern und begeistern will. Sie steht in der Tradition einer ortsbezogenen künstlerischen Arbeit, die sich an Prinzipien von „Kunst im Öffentlichem Raum“ orientiert: ortsbezogen, verändernd, sozial, ästhetisch, intervenierend, provokativ, irritierend, architekturbezogen, partizipierend, psychologisch, medienorientiert, historisch, körperlich, im „Hier und Jetzt“ …

Die Ausstellung findet wieder im Rahmen des von der Stadt Münster veranstalteten Projekts „Kunst Trifft Kohl“ in Kinderhaus statt und wird von der Stadtsparkasse Münster unterstützt.

Eröffnung der Ausstellung: Samstag, den 8.6. um 15 Uhr am Bürgerhaus, Idenbrockplatz in Münster Kinderhaus

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„LOL Kinderhaus“

Kunstunterricht: Von eigenen Ideen beflügelt – begeistert Selbst-Lernen

Wie können im Kunstunterricht die eigenen Ideen von Schülerinnen und Schülern, ihre Bilder, Wünsche, Träume, ihre gestalterische Handschrift, ihre ästhetischen Vorstellungen stärker in die Welt kommen? Schule im Fach Kunst hat die Aufgabe, Bildkompetenzen zu entwickeln und eine gestalterische Persönlichkeit auszubilden… Lernpotenziale individuell unter heterogenen und inklusiven Bedingungen zu entfalten…
Warum ist ein schülerzentriertes differenziertes individualisiertes Lehren und Lernen wichtig? Wegen Leistungsmessung und Notenbewertung steht auch im Kunstunterricht an Gymnasien bei Aufgabenstellungen und Ergebnissen in der Regel eher die Gleichartigkeit von Ergebnissen im Vordergrund (Homogenität), nicht aber Individuelle Förderung und Heterogenität…: 30 ähnliche Bildergebnisse dokumentieren immer noch eher eine oft altbackene technikorientierte „Kunst-Fleißarbeit“ an schulischen Wänden anstatt ungewöhnliche auch sperrige kreative eigene Ideen und Lösungen von Lernenden beispielhaft voran zu stellen.

Alle Lehrenden sind seit 2011 im Fach Kunst aufgefordert, ihren Unterricht an den Neuen Bildungsstandards auszurichten

  • es erfolgte eine Umstellung der Lehrpläne in Richtung Kompetenzorientierung
  • von einer bisher eher „lehrerzentrierten Wissensvermittlung“ zu einem individualisierten, die unterschiedlichen Lernausgangslagen berücksichtigenden, mehr „schülerzentrierten selbstständigen Lernen“
  • vom „Wissen“ zum „Können“ (Output-Orientierung)
  • veränderte Rolle der Lehrerenden: vom Wissensvermittelnden, zum „Anbietenden von Lerngelegenheiten“, Berater, Lernbegleiter, Moderator, …
  • erwartet wird eine Methodenvielfalt, um individuell zu fördern und zu fordern
  • Ziel des Kunstunterrichts ist es, Bildkompetenzen und eine gestalterische Persönlichkeit zu entwickeln
  • Kompetenzorientierung erfordert eine Ausrichtung des Unterrichts, die zum selbstgesteuerten, auf das Individuum ausgerichteten Lernen hinzielt. SuS müssen befähigt werden, lebenslang selbstgesteuert lernen zu können…

(s. KLP Kunst Sek. I Gymnasium 2011)

Die Abbildung zeigt im Rahmen der Ausstellung „Was mich bewegt – Bilder, Ideen, Wünsche und Träume von 13Jährigen“ für das „Internationale Theaterfestival HALBSTARK, Münster 2012“ Projektbeispiele von Schülerinnen und Schülern der 7. Klassen aus dem performativen projektorientierten Kunstunterricht von Jürgen Lemke am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Münster – Schulhalbjahr März bis Juli 2012:

Welche Vielfalt und Qualität entstehen kann, wenn auch eigene Ideen im Rahmen einer mehr selbstgesteuerten Projektarbeit entwickelt werden dürfen: im forschenden Selbstlern-Prozess über Brainstorming und Mindmap, Projekt-Steckbrief und Projekt-Lern-Tagebuch (Portfolio), hin zu Produkt-Präsentation, Rezeption und Reflexion…

Ich versuche einen eher künstlerischen kunstpädagogischen Ansatz in meinem Unterricht zu realisieren. Als Bildender Künstler und Projektemacher bin ich mit meinem künstlerischen Konzept „ORTungen“ multimedial, interdisziplinär und realinszenierend forschend unterwegs. (http://ortungen.wordpress.com/impressum/) Mit einer interdisziplinären performativen Arbeit zwischen Kunst und Pädagogik versuche ich auch in der Schule, Lernende dort abzuholen, wo sie selbst stehen. Die Entwicklung ihrer eigenen Ideen, Potenziale und Kompetenzen zwischen medialer, theatraler und kunstbezogener Bildarbeit in einem heterogenen Lernfeld stehen dabei im Mittelpunkt meines projektorientierten performativen Kunstunterrichts. Hier darf parallel kreative Vielfalt in einem heterogenen forschenden Selbst-Lern-Umfeld wachsen, das neugierig hält und intrinsisch Lernen beschleunigen kann: ein multimedialer Werk-Raum in dem gleichzeitig in Projekten ideenreich gezeichnet, gemalt, gebaut, fotografiert, collagiert, gefilmt, plastiziert und geformt wird.
Lernende können unter mehr intrinsisch motivierten Bedingungen eher begeistert und motiviert gleichzeitig in einem Raum mit unterschiedlichen Techniken an der Umsetzung eigener Ideen arbeiten. Ich öffne bewusst Räume für eine möglichst offene selbstgesteuerte forschende Arbeit insbesondere für Lernende, die an der Schwelle ihrer Veränderung zwischen Kind-Sein und Erwachsen-Werden stehen. Gerade Jugendliche im „Sturm und Drang-Alter“ brauchen eigene Räume zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit. Räume, die ihnen auch und gerade in Schule ermöglichen können, sich freier neugierig forschend und selbstentdeckend zu bewegen, um ihre eigenen Ideen zu entwickeln.
Ich begegne Lernenden mit einer offenen vertrauengebenden Grundhaltung, die ihnen Mut machen will, ihre Eigenverantwortlichkeit stärken möchte, sie zu einem mehr selbstbestimmten Handeln herausfordert und ihnen dabei auch notwendige Rahmenbedingungen für erforderliche Grenzkontakte gibt. „Leben ist fließen, an der Grenze formt sich Gestalt“. Die Herausforderung von Grenze, der Umgang mit Regeln und Kontrolle sowie das Risiko, deren Verlust zu wagen, sind wichtig für Lernende und Lehrende. Hier können im Kontakt Klarheit, Offenheit, Vertrauen, Verantwortung und Transparenz wachsen.
Ich nehme mit meinem kunstpädagogischen Konzept die neuen Bildungsstandards des Landes NRW und ihr Bestreben nach einer Öffnung von Schule für ein neues Lehren und Lernen durch ein erweitertes Lehrer- und Schüler-Rollenverständnis auch unter den neuen Anforderungen von Inklusion ernst: Lernende können in dieser speziellen Projektarbeit  ihrem Lern- und Entwicklungsstand entsprechend nachhaltig eigene Potenziale entwickeln und ausdrücken. Ich versuche, einen Kunstunterricht zu machen, der schülerzentriert, methodenoffen, individuell beratend, heterogen und inklusiv eigenverantwortliches Lernen von Schülerinnen und Schülern fördern kann. Die Übergangsphase zwischen Kind-Sein und Erwachsen-Werden, hin zur Pubertät, birgt Zwischen-Welten, die immer wieder geprägt sind von ständigen Widersprüchen, existenziellen Grenz-Erfahrungen, Tabubrüchen, Herausforderungen, Mutproben, erster Liebe, Gefühlsverwirrungen, großen inneren Bewegungen, Kontakt-Abrüchen, Verletzungen und auch Selbst-Verletzungen. Gefühlszuständen zwischen Himmel-Hoch-Jauchzend und Zu-Tode-Betrübt, Allein-Sein und Für-Immer-Zusammen-Sein, Selbst-Darstellungswünschen und Angst-Sich-Zu-Zeigen, Identitäts-Brüchen, Herausforderungen, Wagnissen, Auf- und Abs und Hin und Her…
Das verdient besondere Achtsamkeit, Wertschätzung und Raum für eigene Gestaltungen. Aus meinen bisherigen Lehr- und Lern-Erfahrungen aus Schule, Hochschule, Wirtschaft, Theater, Werkstatt Digitale Kunst und Atelier –  in Auseinandersetzung mit den Neuen Bildungsstandards für das Fach Kunst Sek I an Gymnasien habe ich ein Konzept für eine nachhaltige Entwicklung gestalterischer und organisatorischer Selbst-Lern-Kompetenzen im Kunstunterricht der Mittelstufe (7./8./9. Klasse) entwickelt:


Selbstgesteuerte kompetenzorientierte performative Ideen- und Projektentwicklung als integratives Unterrichtsvorhaben im Kunstunterricht

Wichtig als Ausgangspunkt für eine eigenständige Ideenentwicklung hin zu einem präsentablen Produkt ist eine offene Aufgabenstellung innerhalb eines definierten Zeitrahmens: „Du darfst Deine Idee frei gestalten, das verwirklichen, was Du immer schon in Kunst machen willst. In einer Technik deiner Wahl… Allein oder zusammen mit Anderen… Du hast dafür zwei Monate Zeit…“

Schülerinnen und Schüler können 

  1. die eigene Idee entwickeln mit Hilfe von angeleiteten Methoden wie „Phantasiereise“,  „Brainstorming“ und „Mindmapping“ (Lehrplanbezug Kunst SEKI NRW: ÜP1, ÜP2, ÜP3)
  2. die eigene Idee formulieren, präzisieren und strukturieren lernen mithilfe der Methode: „PROJEKT-STECKBRIEF“ und hierbei auch lernen, unterschiedliche Schriften und Schriftschnitte, eine Skizze sowie das Layout einer Seite zu gestalten. Einzelne Fragen zur Idee helfen bei der Strukturierung: Was? Wer? Wo? Womit? Wie lange? Für wen? (Lehrplanbezug Kunst SEKI NRW: ÜR3, FoP1, StP1, StP3, P/S-P2, P/S-P3)
  3. ihre Idee aus unterschiedlichen Perspektiven visualisieren und planen sowie in eine zeitliche Bildabfolge übersetzen. Anhand der Erstellung eines „STORYBOARDs“ lernen sie, ihre Idee von verschiedenen Seiten aus anzuschauen, vorzustellen, zu zeichnen und darzustellen. Und beachten dabei auch Merkmale von Räumlichkeit, Überdeckung, Staffelung, Höhenlage sowie Vogel-, Normal-, Froschperspektive und auch Kameraeinstellungen von Totale bis Detail (Lehrplanbezug Kunst SEKI NRW: FoP1, FoP2, FoP4, FoP5, StP1, StP3, )
  4. ihre Idee recherchieren: Welche Künstler und Gestalter haben in dieser Technik oder mit diesem Material schon gearbeitet? Wie geht das genau? Hierzu wird für die spätere Präsentation und Vermittlung an die anderen Lernenden im Internet Material gesammelt. Hierbei darf sich die Idee auch noch verändern. (Lehrplanbezug Kunst SEKI NRW: ÜP1, ÜP3, ÜR3, P/S-P1)
  5. ihre Idee produzieren: Entscheiden ob allein oder im Team: die eigene Idee kommunizieren, verhandeln, durchsetzen oder Kompromisse finden –  sich mit der notwendigen gestalterischen Technik und Methode mit Unterstützung des Lehrenden (Koordinator, Berater, Moderator, Vermittler, Streitschlichter, …) vertraut machen (Malen, Zeichnen, Bauen, Plastizieren und medienkompetent durch selbstständigen Einsatz von Videokamera, Smartphone, App…s, etc im heterogenen Lernumfeld und Netzwerk (LOL) (Lehrplanbezug Kunst SEKI NRW: ÜP1, ÜP3, ÜR3, StP2, P/S-P1… weitere hierbei erlernbare Kompetenzen sind leider im Lehrplan noch nicht enthalten )
  6. ihre ZEIT selbstverantwortlich und mit anderen planen: Absprachen treffen, Verabredungen einhalten, Arbeitsziele und Termine setzen, etc (Teamfähigkeiten) (Lehrplanbezug Kunst SEKI NRW: Diese Kompetenzen sind leider im Lehrplan noch nicht enthalten)
  7. ihr MATERIAL eigenständig besorgen und darüber ihre Selbstverantwortlichkeit erproben und stärken – nachhaltig Medienkompetenz lernen mit eigenen Medien nach dem BYOD Prinzip (Bring Your Own Device): Eigene mobile digitale Geräte, wie Smartphone, Kamera, Laptop, Tablet, IPod, etc mitbringen dürfen und nutzen (Mobiles Digitales Lernen, Medienprodukt erstellen, Medienpass NRW Bezug) (Lehrplanbezug Kunst SEKI NRW: MaP1, MaP2, MaP3 … weitere hierbei erlernbare Kompetenzen sind leider im Lehrplan noch nicht explizit enthalten)
  8. ihre LERN-ORTE frei wählen und erweitern: Ideenbezogene Umsetzungen an anderen Orten erlauben, auch schulunabhängiges Lernen und Forschen ermöglichen, ob zuhause oder im Umfeld – mit einem Erlaubnisschreiben der Eltern (Lehrplanbezug Kunst SEKI NRW: Diese Kompetenzen sind im Lehrplan nicht enthalten)
  9. ihre gestalterische ARBEIT – Einzeln, zu Zweit oder im Team – planen, produzieren und selbst organisieren: Wer kann was? Fähigkeiten sondieren, Verantwortlichkeiten delegieren, Absprachen einhalten, Konflikte lösen (Soziale Kompetenzen, Kooperieren lernen) (Lehrplanbezug Kunst SEKI NRW: Kompetenzen sind leider im Lehrplan nicht explizit enthalten)
  10. ihre Ideen- und Projektentwicklung und ihre Lernfortschritte in einem PROJEKT-LERN-TAGEBUCH per Foto, Skizze, Text anhand vorgegebener Kriterien auch fachsprachlich reflektieren und dokumentieren: Was habe ich gemacht? Was habe ich gelernt? Welches bildnerische Verfahren/Genre habe(n) ich/wir beim Projekt eingesetzt? („Bild“ oder auch „Bildwerk“ kann stehen für: Zeichnung, Malerei, Plastik, Skulptur, Objekt, Installation, Fotografie, Collage, Frottage, Druckverfahren, Film/Video, Tanz/Performance, Aktion, Animation, Soziale Plastik, Anderes… ) Bitte beschreibe… Welche „bildnerischen und gestalterischen Mittel“ habe ich eingesetzt und wie? (Punkt, Linie, Fläche, Formen, Farbe, Kontraste, Material, Räumlichkeit, Licht/Schatten, Schraffur, Bild-Komposition, Musik, Ton, Sprache, Geräusch, Bildschnitt, Effekte, Kameraeinstellungen, …?)   Welche Gestaltungsformen wirken dabei spannend, dynamisch oder ruhig, ausgeglichen – oder auch neu, überraschend, abwechslungsreich, rhythmisch, überladen, kontrastreich: Groß-klein, viel-wenig, kurz-lang, rund-spitz, … Wie bin ich im Projekt mit dem Thema „Raum“ bzw „Bildraum“ umgegangen? Wie habe ich den Raum inszeniert? Bei der Motivauswahl/Inszenierung Vorder-, Mittel- und Hintergrund beachtet? Bewusst gestaltet…? Kameraeinstellungen Detail bis Totale genutzt? Raumdarstellung (Vorder-, Mittel-, Hinter-grund, Überschneidung (davor, dahinter), Staffelung, Verkleinerung, Höhenlage (oben, unten), Flächenorganisation, vorn, hinten, kleiner, größer,…Was möchte ich mit meinem „Bild“ ausdrücken/sagen? Gibt es eine künstlerisch gestalterische Strategie oder Absicht (für mein/unser Projekt)? Welche Wirkungen sollen bei einem Betrachter ausgelöst werden? (Gefühle, Irritationen, Schock, ein „ästhetisches“ Empfinden – Soll ein „Bild“gefallen oder irritieren…?) Beschreibe…Was habe ich wann, wie und womit gemacht? Was habe ich dabei erfahren, entdeckt, erforscht und gelernt? Wie bewerte ich meine eigene Arbeit, wie die der Anderen aus meiner Gruppe? (Rezeption, Leistungsnachweis und Bewertung) (Lehrplanbezug Kunst SEKI NRW: ÜR1, ÜR2, ÜR3, FoR1, FoR2, FoR3, FoR4, FoR5, FoR6, MaR1, MaR2, MaR3, FaR2, StR2, StR3, P/S-R1, P/S-R2, P/S-R3, P/S-R4, P/S-R5)
  11. ihr Projekt präsentieren: – hierbei Kompetenzen für Vortragspräsenz (Sprache, Auftreten, Körpersprache, Haltung Mimik, Gestik…) und Medienkompetenz erwerben durch selbstständiges Erarbeiten von Powerpoint, Keynote oder OpenOffice Präsentation (Foto, Film, Bild, Video, Montage, Bildbearbeitung – Kompetenzen…) (Lehrplanbezug Kunst SEKI NRW: StP3, StR2, StR3 … weitere hier  hierbei erlernbare Kompetenzen sind leider im Lehrplan noch nicht explizit enthalten)
    – ein Werbe-Plakat erstellen (Lehrplanbezug KunstNRW SEK!: Figur-Grund Beziehung, Bild/Schrift,  Bildbeschreibung – Kompetenzen) (Lehrplanbezug Kunst SEKI NRW: FoP4)
  12. ihr Projekt reflektieren und selbst bewerten (Leistungsbewertung auch durch PROJEKT-LERN-TAGEBUCH, Portfolio)

Beispiel: ORTungen 2012: Scholl.Projekte reflektiert: Im Rahmen der beim „Theaterfestival HALBSTARK 2012“ im Theater Münster ausgestellten Dokumentation „WAS MICH BEWEGT …“

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… auf welch vielfältige Ideen „Halbstarke“ kommen, wenn sie in der Schule auch tun dürfen, was sie selbst wollen und ihre darstellerischen und gestalterischen Potenziale entfalten dürfen: Heranwachsende im „halbstarken“ Alter brauchen mehr Raum und Zeit,
• um ihr eigenes Ding zu machen
• an ihren Ideen neugierig zu forschen
• sich selbst aufzuführen und zu inszenieren
• nachhaltig mit eigenen digitalen Medien zu experimentieren („BYOD Methode: Bring Your Own Device“)
• ihre „Ästhetik“, ihre gestalterische Handschrift zu entwickeln und auszudrücken
• sich in unterschiedlichen Rollen durch Improvisieren auszuprobieren und zu erfahren
• Identität an unterschiedlichen inneren und äußeren Selbst-Bildern zu erforschen
• Grenzen zu erkunden – auch durch teils provozierende ästhetische Aktionen
• um intrinsisch – von Innen heraus – motiviert, begeistert eigene Ideen zu entwickeln … Was eigeninitiativ gelernt wird, wirkt nachhaltig und ist nicht so schnell vergessen!
• es braucht in Schule selbstlernende Lehrende, die Lernende in ihrem Selbstlernprozess offen und neugierig begleiten – sie auch lassen können und eher beratend, begleitend, moderierend, coachend, fördernd unterwegs sind und nicht alles von „vorne bis hinten“ für sie regeln.

Machen wir Schule für eine innovative lebendige begeisterte performative Selbstlern-Kultur! Ideen-Vielfalt und Qualität sprengen den Erwartungshorizont. Wir brauchen in unserer Gesellschaft Menschen, die neugierig sind und es bleiben. Die auf eigene Ideen kommen und diese begeistert allein oder zusammen mit anderen in die Welt bringen. Wir sind eigentlich ein Land der Erfinder und nicht der Kopierer… Neue Bildungsstandards – die Kompetenzen erweitern und nicht verengen sollen – ermöglichen eine andere Lehr- und Lernkultur auch im Fach Kunst: vom Wissen zum Können, vom lehrerzentrierten eher instruierenden Lernen hin zu einem schülerzentrierten Selbst-Lernen. Durch individuelle Förderung kann ein „heterogenes Lernen“ wachsen: jeder kann individuell mit seinen Fähigkeiten gesehen, gewertschätzt, anerkannt und darin gefördert und herausgefordert werden. Kompetenzen sollen vermittelt werden, die eine gestalterische Persönlichkeit und eine ästhetische Grundausbildung im Fach Kunst bilden. Wie das aber am besten gelehrt und gelernt wird, dazu können und sollen nun Lehrende methodenreiche Unterrichtsvorhaben entwickeln. Sie dürfen nun sogar selbstständig, laut „Implementationsunterlagen im Fach Kunst SEK1 NRW“,  „neue Kompetenzen“ definieren… Intendiert von den Bildungsverantwortlichen ist im Kunstunterricht kein  homogenisierendes und standardisierendes Kompetenzen-Abarbeiten sondern eher ein lebendiges nachhaltiges selbst konstruierendes Lernen durch vielfältige forschende selbstentdeckende Erfahrungen in intelligenten schülerzentrierten Unterrichts-Vorhaben…
•  mehr Zeit und Raum für die eigene Idee
•  erzeugt eine höhere Ideen-Vielfalt statt Homogenität
•  Lernende können dort abgeholt werden, wo sie mit ihren Interessen stehen
•  in einem heterogenen Selbst-Lernfeld umgeben von faszinierender unterschiedlicher Vielfalt kann neugierig und begeistert – mehr Lern-Inhalt, schneller und auch nachhaltiger – gelernt werden:
die „Herausgeforderten“ können und dürfen eigenverantwortlich mit ihren Ideen hoch hinaus fliegen und für die zu „Fördernden“ bleibt dadurch mehr Zeit für eine gezielte Beratung …

was mich bewegt

FAZIT: Es ist sinnhaft und nachvollziehbar aber zugleich immer noch höchste Herausforderung in Schule:
Raum geben für ein mehr SELBSTGESTEUERTES PERFORMATIVES PROJEKTLERNEN bedeutet Vertrauen lernen und zugleich auch ein Stück Kontrolle aufgeben.
Das, was in Schule üblicherweise eher herunter geregelt wird: „neugierig sein dürfen, selbst anfassen und begreifen, sich freier bewegen dürfen, laufen, selber machen und entscheiden“ ist zugleich auch Bedingung für ein ANDERES LERNEN. Es scheint für viele Lehrende immer noch schwer vorstellbar: „Dass Schüler auch mal tun dürfen, was sie selbst wollen.“ Schule überfordert Lernende mit einer überbordenden kognitiven Wissensmasse und einem homogenen Lernverständnis (alle müssen das Gleiche in der gleichen Zeit lernen, wissen und können) und einer darauf ausgerichteten Leistungsabfrage („Bullimie-Lernen“) und einer ständigen Ruhigstellung dessen, was für Lernen Voraussetzung ist: neugierig und lebendig sein… Schule unterfordert Lernende in ihren lebendigen spielerischen Ideen, Fähigkeiten und in ihrer Kreativität. Schule fördert zu wenig das, was für Lernen Bedingung ist: die begeisterte forschende neugierige Eigenbewegung… Alle Menschen wollen Selbst-Lernen… Dazu sind wir auf der Welt.

„Was mich bewegt“, Dokumentation zu Performative Projektarbeit der 7. Klassen im Kunstunterricht v. Jürgen Lemke, Geschwister-Scholl-Gymnasium, Münster. Im Foyer des „Theater Münster“ beim Internationalen Theaterfestival „Halbstark“, 2012

SCHOLL.Projekte Kurzfilme von Schülern laufen als Vorfilm im CINEMA

In Kooperation zwischen Geschwister-Scholl-Gymnasium und CINEMA werden aus der SCHOLL.Projekte Videoexperimente Produktion im November und Dezember kleine Filme im großen Kino gezeigt.

Kurzfilme sind ein eigenes Genre. Die Bandbreite ist groß und die Möglichkeiten diese Filme auf der Leinwand zu sehen gering. Im großen Saal des CINEMA ist der Vorfilm seit langem Tradition. Ab November nun werden aber auch in den beiden anderen Sälen des Programmkinos in der Warendorfer Straße Vorfilme täglich einen Platz auf der Leinwand erhalten. Einen ganz besonderen Schwerpunkt bilden dabei die Kurzfilme in der Kurbelkiste. In diesem Saal des Cinemas werden nämlich nach Möglichkeit ausschließlich Münsteraner Kurzfilme über die Leinwand flimmern.

Den Start machen dabei im November und Dezember Filme von Schülerinnen und Schülern des Geschwister-Scholl-Gymnasiums. Die Filme der Scholl.Projekte entstanden im projektorientierten Unterricht des Künstlers und Kunstpädagogen Jürgen Lemke und zeigen einfallsreiche Filme mit klaren prägnanten Ideen: Vom Untergang der Titanic zwischen Schulbänken, über ein Experiment mit Ei und Säure, einen Flugzeugabsturz im Wohnzimmer mit Legofiguren bis zu vielfältigen Tanzexperimenten mit den eigenen Füßen. „Die Filme sind mit eigenen Geräten der Schülern erstellt worden. Inzwischen sind ja auch die Kameras der Smartphones Arbeitsgerät der Schüler. Auf diese Weise lernen sie produktiv mit ihren eigenen Medien umzugehen und sind somit auch außerhalb des Unterrichts fähig, kreativ ihre Ideen umzusetzen“, so Lemke. Das Ziel des Cinema ist es, die Vielfalt der Filme Münsteraner Filmschaffender zu präsentieren und diese Filme auf die Leinwand zu holen. Cinema-Betreiber Jens Schneiderheinze hofft auf große Resonanz: „Wir freuen uns über alle Einsendungen. Die Münsteraner Vorfilme ergänzen so unser Schülerfilm-Festival, zu der auch wieder Filme von Kindern und Jugendlichen eingereicht werden können“. Nicht umsonst, so Schneiderheinze, wird immer neben dem guten Programm des Cinema auch sein Kurzfilmprogramm ausgezeichnet. Alle Schulen in Münster sind aufgerufen ihre Kurzfilm Produktionen ans CINEMA zu schicken.

 Der Kurzfilm in der Kurbelkiste

In der Kurbelkiste werden ab sofort Kurzfilme bis 2 Minuten Länge aus Münster gezeigt. Den Start machen Filme des Geschwister-Scholl-Gymnasiums.

SCHOLL.Projekte präsentiert:

Klasse! – Eine kleine Auswahl experimenteller Kleinstfilme quer durch alle Klassen. Beispiele für eine große Vielfalt unterschiedlichster filmischer Ideen, die dann entsteht, wenn eigene Projektideen von Schülerinnen und Schülern mit neuen Medien in der Schule verwirklicht werden dürfen. Produziert wurden sie im projektorientierten Kunstunterricht von Jürgen Lemke

Im Kinosaal Kurbelkiste im CINEMA laufen:

Do 1. – 14.11.2012

„Katastrophe über Australien“

Animation mit Legofiguren… von Laura W., Yvonne Z., Maria Corbacho S. (Klasse 8b 2011) · Animation · 1‘18‘‘

Do 15. – 28.11.2012

„Titanic“

Ein Schiffsmodell taucht ab zwischen Schulbänken… – von Timo B., Dominik J. (Klasse 8c 2012) · 1‘27‘‘

Do 29.11. – 12.12.2012

„IE“

Experiment mit Ei – von Christopher S. (Klasse 8b 2011) ·  46‘‘

Do 12.12. – 24.12.2012

„Füße“

„Was mit Füßen im Klassenraum alles geht…“– von Berenice J., Klaudia K., Sophia K..

ORTungen 2012: „WAS MICH BEWEGT…“ – Bilder, Ideen, Wünsche und Träume von 13-Jährigen

SCHOLL.Projekte präsentiert:

Gezeigt werden vom 6.11. bis zum 11.11.2012 im Theater Münster Ergebnisse von Schülerinnen und Schülern der siebten Klassen aus dem projektorientierten performativen Kunstunterricht von Jürgen Lemke am Geschwister-Scholl-Gymnasium Münster. Eine Dokumentation im Rahmen des „Internationalen Theaterfestivals HALBSTARK 2012“.

Das “Internationale Theaterfestival HALBSTARK 2012” nimmt die Bild- und Lebenswelt der 9 bis 13-Jährigen in den Blick: Wie orientieren sie sich in der Welt? Wie setzen sie ihren Mut, ihre Kreativität und Energie ein? Wie gestalten sie unsere Gesellschaft mit? Und ist die Kunst wirklich nah dran an den Themen dieser Altersgruppe?

Der Künstler und Kunstpädagoge Jürgen Lemke ist zum Theaterfestival HALBSTARK eingeladen, Ergebnisse aus seinem projektorientierten performativen Kunstunterricht mit den siebten Klassen am Geschwister-Scholl-Gymnasium Münster vorzustellen. Die hierzu vorbereitete Dokumentation “WAS MICH BEWEGT…” im Theater Münster gibt spannende Einblicke in Bildwelten und Lebensgefühl von 13-Jährigen. Jürgen Lemke macht im Rahmen seines Konzepts “ORTungen 2012: SCHOLL.Projekte” mit Fotos, Bildern und Texten von Schülerinnen und Schülern Themen, Träume und Wünsche dieser Altersgruppe sichtbar.

Am Sonntag, den 11.11. um 14 Uhr findet im Kleinen Haus, Theater Münster eine Präsentation zum Thema “Selbstgesteuerte performative Projektarbeit im Kunstunterricht” während des “HALBSTARK Forums” statt.

Dokumentation “WAS MICH BEWEGT…” – Bilder, Ideen, Wünsche und Träume von 13-Jährigen
Ort: Theater Münster, Oberes Foyer Großes Haus
Geöffnet: 6.11. bis 11.11.2012  10 – 20 Uhr

http://www.halbstark-muenster.de

Hier der Presseartikel der Westfälischen Nachrichten zur Ausstellung: wn ausstellung scholl halbstark

 

SCHÜLERFILMFESTIVAL NRW 2011: Weiterer SCHOll.Projekte Film in einem Wettbewerb

Wieder erreicht eine gute Nachricht das Geschwister-Scholl-Gymnasium, diesmal kommt sie aus Marl:

„14. SCHÜLERFILMFESTIVAL NRW 2011
Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Lehrerinnen und Lehrer, wir haben uns über die große Resonanz und die Anmeldungen sehr gefreut. Inzwischen hat unsere Vorjury aus SchülerInnen, LehrerInnen und VertreterInnen des Festivals alle Filme gesichtet und ein Programm ausgewählt.
Wir freuen uns, Euch mitteilen zu können, dass Euer Film „Jakob vs. Fabi“ ausgewählt worden ist. Damit nimmt Euer Film am Wettbewerb des Schülerfilmfestivals NRW 2011 teil! Und Ihr seid herzlich dazu eingeladen.

Programmablauf – die Vorführung und Diskussion findet am Samstag, den 12. November 2011 ab 9.30 Uhr im Rathaus der Stadt Marl (Eingang über die breite Treppe am Creiler Platz) statt. Fachmoderation durch die Medienprofis Udo Alberts (Kameramann – Berlin) und Klemens Radke (Cutter – Berlin). Um 17:01 Uhr wird die Jury die Preisträger bekannt geben…“

Die Auswahl für diesen Wettbewerb ist ein weiterer Erfolg für die Filmarbeit im Kunstunterricht am Geschwister-Scholl-Gymnasium Münster. Der Film „Jakob vs Fabi“, produziert von den Schülern Jakob Heinrich R., Marvin W. und Daniel Fabian H., ist im Rahmen einer offenen Projektarbeit im Kunstunterricht von Jürgen Lemke entstanden.

In dem per Stop-Motion-Technik (Pixilation) gedrehten Animationsfilm verabreden sich die beiden Hauptdarsteller, Jakob und Fabi, zu einem „Duell“, das sie in vielfältigen Szenen spielerisch, auch witzig miteinander austragen und aus dem sie am Ende beide versöhnlich als Sieger herausgehen. Ihre Kreativität im Erfinden von Streichen in immer wieder neuen überraschenden ungewöhnlichen Situationen an unterschiedlichsten Orten kennt dabei keine Grenzen. Marvin hat hierbei mit seiner Kamera- und Regiearbeit ebenfalls eine herausragende Leistung vollbracht.

Für die Intensität und Qualität dieses Films sind Faktoren mit verantwortlich, die durch eine besondere Form von offenem Projektunterricht ermöglicht wurden. Die Schüler durften sich eine eigene Idee ausdenken und auch selbst bestimmen, mit welchen Mitteln sie diese Idee umsetzen. Nach der Entwicklung ihrer Film-Idee fertigten sie ein Storyboard und begannen mit eigener Kamera ihre intensiven Dreharbeiten, bei denen sie während des Unterrichts die Drehorte in der Schule frei gewählt haben. Sie waren von ihrer Idee so begeistert, dass sie dann auch zu Hause und an weiteren Plätzen ihrer Wahl weiter gearbeitet haben. Sie haben sozusagen in einem positiven Sinn „durchgedreht“, um ihr Projekt eigenverantwortlich zu verwirklichen. Die Schüler hatten für ihre Arbeit Freiräume, die sie selbstständig gestalten konnten, ohne ständig unter Aufsicht des Lehrers zu stehen.
Beim Drehen des Films sind Intensitäten entstanden, die den Zeitraum des Kunstunterrichts um ein mehrfaches erweitert haben. Die Schüler waren mit ihrer Idee „intrinsisch“ – von innen heraus – motiviert und somit an ihrer eigenen Idee entzündet. Hierdurch wird eine Vielfalt unterschiedlicher Selbst-Lern-Kompetenzen gefördert, die durch diese spezifische Projektarbeit ermöglicht werden.

Der Film „Jakob vs Fabi“ ist schon vier Wochen im Juli erfolgreich während des Ausstellungsprojekts  „ORTungen 2011: SCHOLL.Projekte – Schule ins Zentrum“ im Bürgerhaus Kinderhaus gezeigt worden und auch auf dem Münsteraner Schüler-Film-Festival im CINEMA. Jetzt fehlt noch seine Würdigung durch einen Preis. Drücken wir ihm dafür die Daumen.

http://www.schuelerfilmfestival-nrw.de/pdf/filmliste_2011.pdf

SCHOLL.Projekte Film „2:22,22“ von Schülern des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Münster steht im Wettbewerb für den Bundes-Schülerfilm-Preis

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Die Nachricht löst große Freude aus bei allen am Film Beteiligten: „Wir freuen uns sehr, dass der Film: „2:22,22“ aus 2.995 Bewerbungen für den Wettbewerb beim „up-and-coming  Int. Film Festival“ ausgewählt wurde. Herzlichen Glückwunsch und viel Glück im Wettbewerb! Das Festival findet vom 24. bis 27. November 2011 im CinemaxX Nikolaistraße in Hannover statt. Die Jury sitzt während der Vorführungen im Publikum. Alle Filme werden anmoderiert, dabei wird der Filmemacher dem Publikum und der Jury vorgestellt. Die Entscheidung über die Vergabe der Preise (Preisverleihung) fällt am Sonntag, 27. November um 11.30 Uhr. Vergeben wird 3 x der ‚Deutsche Nachwuchsfilmpreis’ und 1x der ‚Bundes-Schülerfilm-Preis’…“

Der Film „2:22,22“ von Fabian K. und Niko S., im Kunstunterricht bei Jürgen Lemke produziert, läuft im Wettbewerb um den erstmalig ausgeschriebenen Bundes-Schülerfilm-Preis. Beim Filmfestival „Up and Coming“ in Hannover wird er sich nun mit Schülerfilmen von 105 Schulen aus dem gesamten Bundesgebiet messen. Der mit 1000 Euro ausgestattete Bundes-Schülerfilm-Preis wird am Sonntag, den 27.11. nach der Entscheidung der Jury in einer offiziellen Zeremonie vergeben. Für den Bundeswettbewerb ausgewählt zu sein, ist ein großer Erfolg für die beiden Schüler und auch für die kunstpädagogische und filmische Arbeit am Geschwister-Scholl-Gymnasium.

In ungewöhnlichen Perspektiven zeigt der Kurzfilm „2:22,22“, in schnellen zur Musik geschnittenen Bildern, den rasanten Lauf eines Schülers mit der Pausenklingel zum Bäcker im Kinderhauser Zentrum. Nach dem Kauf eines Schoko-Croissants wird dieses auf dem Rückweg minutiös genüsslich gegessen. Eine typische Pausensituation aus dem normalen Schüleralltag vor einer Freistunde? Das Verlangen und Hetzen nach der „süßen Kleinigkeit“ als Belohnung? Endlich wieder frei bewegen und durchatmen nach diesem alltäglichen langen Sitzen in der Schule: “You can steal my body but you can’t steal my soul – ‘Cause this is how it is and this is how it goes…“

Kunstpädagoge Jürgen Lemke freut sich über dieses herausragende Ergebnis für seine Schüler. Es ist zugleich auch ein Erfolg für den individuell fördernden projektorientierten Kunstunterricht mit neuen Medien. Aufgrund der Ergebnisse der „SCHOLL.Projekte“ und besonders auch angesichts der entstandenen filmischen Arbeiten lässt sich das Resümee ziehen: Eine offene Projektarbeit im Kunstunterricht erzeugt eine außergewöhnliche Qualität bei den gestalterischen Ergebnissen der Schülerinnen und Schüler.

Thema im Kunstunterricht war es, eigene filmische Ideen zu der Verbindung zwischen Schule und Kinderhauser Zentrum zu entwickeln, zu einer Öffnung von Schule in Richtung Stadt. „Schule ins Zentrum“ und „Overhanging Fruit“, Motto der „SCHOLL.Projekte“, wird im Video „2:22,22“ von den Schülern in eigenwilligen Bildern treffend und spannend umgesetzt. Zugleich auf eine intelligente Weise verbunden mit einer kritischen Sicht auf die immer mehr Zeit in Anspruch nehmende Schule, die die „Körper“ von Schülern in Beschlag nimmt und wenig Raum für „eigene Bewegungen“ lässt. Diese „Selbst-Bewegungen“, als grundlegende Voraussetzungen für die Entwicklung einer gestalterischen Persönlichkeit, möchte Lemke mit einem individuell fördernden Kunstunterricht stärker ermöglichen. Es geht dabei um ein Öffnen von Räumen für eine freiere gestalterische Arbeit, bei der die Schülerinnen und Schüler mehr Zeit als üblich haben für eigenverantwortlich durchgeführte Projekte. In der Schule soll laut Lehrplan eine kompetente Persönlichkeit entwickelt werden, die aktiv „selbst-bestimmt und schöpferisch-gestalterisch handeln“ kann. Das gelingt nachhaltiger über die Entwicklung und Umsetzung eigener Projektideen. Wenn sich mit der Idee ein schöpferisches Feuer entzündet, gibt es oft kein Halten mehr. Dann drehen einige Schüler regelrecht durch! Zum Beispiel außergewöhnlich gute Filme.

Darum soll es in der Schule gehen: Lernen mit Begeisterung, neugierig sein, selbst entdecken und erforschen. Möglichst eigene Ideen selbstverantwortlich umsetzen lernen. In einer eher regelnden Schulstruktur ist dies oftmals noch nicht Konsens. Spätestens im Ganztag muss Schule lernen, mit mehr Offenheit und Individualität, mit einer heterogenen Lern-Vielfalt von Schülerinnen und Schülern umzugehen. Wieviele Stunden schulische Lern-Zeit sind Lernenden verantwortlich zuzumuten? Wie kann eine Freude am Selbst-Lernen geweckt und in Schule erhalten bleiben? Alle wollen für ihr Leben gern lernen. Machen wir dafür Schule!

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Ganz große Bühne für Fabian K. und Niko S. beim Interview nach der Vorführung ihres Films im Wettbewerb beim FilmFestival „Upandcoming“ in Hannover.

SCHOLL.Projekte – Pressespiegel

Hier eine Übersicht der in den Münsteraner Tageszeitungen erschienenen Artikeln zu „ORTungen 2011: SCHOLL.Projekte – Schule ins Zentrum“:  Scholl.Projekte Pressespiegel

WN 20.07.2011 “Irritationen und Tatorte im Zentrum” Kunst Schollprojekte

WN 22.06.2011 “Ohne Schirmherr ging’s nicht” Schollprojekte

WN 23.06.2011 “Kunst findet Aufmerksamkeit” Schollprojekte

WN 25.05.2011 “Smilies weisen den Weg” Schollprojekte

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SCHOLL.Projekte – Medienpädagogik-Vortrag an der Fachhochschule Münster

Jürgen Lemke, Prof. Edgar Wilhelm, Prof. Bernward Hoffmann und Studierende

Im Rahmen des Seminars „Medienpädagogik in der Sozialen Arbeit“ von Prof Edgar Wilhelm an der Fachhochschule Münster stellte Jürgen Lemke, Bildender Künstler und Kunstpädagoge, am 9.6.2011 seine Medienarbeit im Kunstunterricht anhand von Video-Beispielen vor.

Jürgen Lemke entwickelt mit Schülerinnen und Schülern am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Münster-Kinderhaus das Ausstellungsprojekt „Ortungen 2011: SCHOLL.Projekte – Schule ins Zentrum“, das am 19.6.2011  eröffnet wurde. Hier gab es unter anderem zahlreiche thematisch orientierte Videoexperimente zwischen Schule und Zentrum Kinderhaus zu sehen, von denen einige in der Vorlesung beispielhaft vorgestellt wurden.

Als ein Schwerpunkt lässt Jürgen Lemke, Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer experimentellen Projektarbeit im Kunstunterricht eigene filmische Ideen mit Medien entwickeln. Angesichts der Dominanz einer visuellen Kultur, ist es wichtig in Auseinandersetzung mit digital produzierten Bildern in der Schule zu lernen, selbst aktiv gestaltend mit Medien umzugehen, um in eigener praktischer Erfahrung zu begreifen, wie Bilder gemacht werden. Lernen geschieht effektiver, wenn wir selbst machen, indem wir bewegte Bilder wahrnehmen, ausprobieren, improvisieren, experimentieren, verändern, korrigieren und auch selbst manipulieren…

Die Entwicklung und Realisierung eigener Ideen von Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer möglichst freien Projektarbeit mit Medien im Kunstunterricht steht dabei im Vordergrund. Dafür soll der interne Lehrplan des Fachs Kunst für die Mittelstufe am Geschwister-Scholl-Gymnasium zukünftig stärker projektbezogen ausgerichtet werden. Eigenverantwortliches forschendes und entdeckendes Lernen mit und ohne Medien rückt ins Zentrum. Eine grundlegende Änderung von Lehre und Lernen in Richtung größerer Selbststeuerung ist eine wesentliche Zielsetzung der neuen kompetenzorientierten Bildungsstandards an den Schulen, die nun auch im Fach Kunst im Gymnasium umgesetzt werden sollen.

Jürgen Lemke sagt über seinen medienorientierten Projektansatz im Rahmen von Individueller Förderung: „Ich möchte, dass Schülerinnen und Schüler ihre eigene filmischen Ideen entwickeln. Sie sind dann viel begeisterter und motivierter bei der Sache. Außerdem sind die Ergebnisse ungewöhnlicher – oft sogar herausragend – und damit auch für mich qualitativ spannender. Die Schüler sind viel näher an ihrer eigenen Wahrnehmung und an der Lebenswirklichkeit – im Hier und Jetzt. Außerdem sollen sie möglichst auch ihre eigenen Medien, wie Ipods oder auch Smartphones, benutzen lernen. Das gehört zu einem nachhaltigen Lernprozess dazu. Ihre Medien können sie jederzeit unabhängig von Schule für die Umsetzung eigener Ideen nutzen. Ein wichtiger Schritt vom passivem Konsum zur aktiven Eigenproduktion. Es bringt zudem jede Menge Bestätigung, wenn Anfragen an ihre Medienkompetenz kommen. Einige meiner Schüler sind, wenn es um das Erstellen von Videoproduktionen geht, in der Schule inzwischen mit ihrem Fachwissen gefragt. Ich möchte generell, dass Jugendliche in der Schule mehr zu sich selbst kommen können. Gute Ideen entstehen nur unter guten Bedingungen: Schüler brauchen mehr Freiheit bei der Wahl des Lern-Raums. Ich akquiriere zusätzlich verfügbare Räume für die Projektgruppen.

Schüler brauchen mehr Zeit für die Entwicklung und Umsetzung eigener Ideen. Sie müssen den Umgang damit lernen weil sie es nicht gewohnt sind, in Schule mit Freiräumen selbstverantwortlich umzugehen. Nur so können sie allmählich anfangen zu begreifen, dass ihre Ideen wichtig und auch gefragt sind. Dass sie von sich selbst aus, etwas auf die Beine stellen können. Ich versuche über die Sache selbst zu motivieren. Es geht im Leben darum, neugierig und lebendig weiter zu lernen und dabei zu unterscheiden, was wirklich wichtig ist. Dies sollte Schule individuell fördernd unterstützen.

Als Lehrer muss ich lernen, mich in diesem etwas anderen Lehr- und Lern-Prozess selbst mehr zurückzunehmen. Ich kann und darf hierbei nicht alles von vorn instruktiv vermitteln, regeln und kontrollieren. Es geht ja darum, Räume und Möglichkeiten für das Eigene zu öffnen, dazu muss ich als Lehrer immer wieder lernen loszulassen, gelassen zu bleiben und Schülern das Vertrauen geben, dass sie es selbst schaffen können. Ständige Bevormundungen und Regelungen unterbrechen und behindern Prozesse hin zu einer größeren Selbstständigkeit. Meine Aufgabe als Lehrer, Moderator, Coach und Lernbegleiter bei der Individuellen Förderung ist es, Lernende in ihrem Lernprozess wahrzunehmen, zu begleiten, zu beraten, zu fördern und sie dabei zu unterstützen ihr Ding zu machen. Ich selbst muss lernen, Schüler loszulassen, die mit ihrer eigenen Idee brennen und diejenigen versuchen zu motivieren, die Schwierigkeiten dabei haben, eigene Ideen und Vorstellungen zu entwickeln… Es geht darum, einen höchst diffizilen Weg zu beschreiten, hin zu einer im Gymnasium dringlichst erforderlichen Öffnung. Es geht letztlich um die Entwicklung und Implementierung einer neuen Bildungskultur im Ganztag: Räume müssen verändert werden, interne und externe Lernorte müssen wählbar werden. Lehr- und Lernhaltungen müssen insgesamt freier werden …

Bei einer projektorientierten Arbeit können Schlüsselkompetenzen gelernt werden, die im Leben wichtig sind. Um ein Projekt durchzuführen, müssen Lernende eigenverantwortlich im Team planen, kooperieren und miteinander kommunizieren. Arbeiten untereinander verantwortlich aufteilen, delegieren, konstruktiv miteinander um die besten Lösungen streiten.

Individuell fördern lernen in heterogenen Lerngruppen, in einem in der Regel noch etwas reformresistenten Gymnasium, dass ist für sich genommen schon eine Kunst.“

Siehe auch unter: Scholl.Projekte Vortrag Fachhochschule Münster