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Ortsbezogene Aktionen, Installationen, Objekte, Foto- und Video-Experimente von Schülerinnen und Schülern zwischen Geschwister-Scholl-Gymnasium und Kinderhauser Zentrum. Im Rahmen des INTERREG Projekts „GrensWerte: Overhanging Fruit“ und „Kunst trifft Kohl“.
Ein Kunstprojekt von Jürgen Lemke, entwickelt für das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Münster-Kinderhaus. „ORTungen 2011: SCHOLL.Projekte“ ist zugleich auch künstlerische Untersuchung und Inszenierung von Jürgen Lemke in der thematischen Reihe „ORTungen/Ethnographie von Provinz“.
19.6. – 22.7.2011 Fotoexperimente, Objekte, Installationen in Schaufenstern am Idenbrockplatz, Münster-Kinderhaus
19.6. – 22.7.2011 Video-Experimente im Bürgerzentrum, Kinderhaus
19.6. 13 Uhr Eröffnung, Idenbrockplatz
15.7. Aktionen: 16 – 17.30 Uhr, Idenbrockplatz
21.7. Videos beim Schüler-Film Festival, Cinema
9.6. 16.15 Vortrag von Jürgen Lemke an der Fachhochschule Münster zum Thema „Medienpädagogik in der Schule“
Der Ort, Zentrum Kinderhaus, für Jugendliche auch ein Identifikationsort, gefüllt mit reichhaltigen Erfahrungen und prägenden Erinnerungen aus der Kindheit, lockt als Konsum-Ort mit vielfältigen Angeboten, an Grenzen zwischen Schule und Zentrum, zwischen gesetzten Regeln, Verboten und Verlockungen.
„ORTungen 2011: SCHOLL.Projekte“ arbeitet in diesem Spannungsfeld, das sich aus Ort und Thema ergibt. Zudem öffnet sich ein weiterer Aspekt: Wie steht Schule eigentlich im Zentrum, im Mittelpunkt öffentlicher Aufmerksamkeit? Was bedeutet „Zentrum“ im Blick von Schule? Eine wichtige Auseinandersetzung von Schule mit „Lebens-Wirklichkeit“, die hier methodisch durch eine projektorientierte Arbeit mit ästhetischen Mitteln als Forschungsfeld für Schule eröffnet wird: Selbstbestimmtes handlungsorientiertes forschendes Lernen in öffentlicher Praxis. SCHOLL.Projekte versucht neue Perspektiven mit Methoden einer individuell fördernden Arbeit zu eröffnen, die Schülerinnen und Schüler zur Entwicklung eigener Ideen in Auseinandersetzung mit „Wirklichkeit“ ermutigen, befähigen, herausfordern und begeistern will.
„Overhanging Fruit“: Wie erleben Jugendliche Zentrum? Wie reagieren sie auf einen Ort, unter Aspekten von „Kunst im Öffentlichen Raum“? Ästhetisch, architektonisch, sozial, psychologisch, atmosphärisch. Wie können Jugendliche aktiv und gestaltend im Öffentlichen wirken und teilhaben? Sich als „ästhetisch“ Handelnde und Mitgestaltende erleben… den alltäglichen Umraum neu wahrnehmen lernen… und als etwas Gestalt- und Veränderbares begreifen…
Das Zentrum in Kinderhaus, rund um den Idenbrockplatz, wird aktuell im Rahmen einer viel diskutierten Baumaßnahme umgestaltet und erweitert. Identitäts-Orte für Jugendliche werden verändert oder verschwinden: „Unsere Burg wird abgerissen! Das müssen wir noch dokumentieren…“. Der Ort ruft zeitaktuell nach seiner Thematisierung…
1972 erbaut in einem für das Münsterland typischen roten Klinker-Allover, durchbrochen von wuchtigen Betonfragmenten, lädt das Zentrum Idenbrockplatz, in seiner nüchternen multifunktionalen Ausstrahlung eher zum Durchschreiten ein als zum Verweilen. Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums überqueren ihn täglich, um Essen, Süßigkeiten und Getränke einzukaufen.
Für Bürgerinnen und Bürger des Stadtteils Kinderhaus erfüllt er zentrale Funktionen: Bürgerzentrum, Einkaufen, Markt, Supermarkt, Behörden, Beratung, Veranstaltungen, Schwimmen, Beten, Versammeln, Essen…
Zugleich ist das „Zentrum“, für viele Schülerinnen und Schüler, die in Kinderhaus aufgewachsen sind und nun auf das direkt angrenzende Geschwister-Scholl-Gymnasium gehen, prägender Identifikationsort ihrer Kindheit. Hier haben sich in der Erinnerung alltäglich erlebte Orte mit kontinuierlichen Erfahrungen verbunden. Mit Einkaufsritualen, die als Kind auch oft mit „süßen Empfindungen“ verknüpft sind. „In der Apotheke gab es immer Traubenzucker… beim Metzger eine Scheibe Kinderwurst….“
Schülerinnen und Schüler setzen sich spielerisch und experimentell in der Tradition von Kunst im Öffentlichen Raum mit dem Ort Zentrum auseinander. Versuchen ihn neu und anders wahrzunehmen. Erproben emotionale Zugänge und Haltungen zum Ort. Gehen in ihre Erinnerung, in ihre Biographie. Setzen sich mit atmosphärischen, architektonischen, sozialen und psychologischen Qualitäten sinnlich auseinander. Reagieren mit ihren eigenen Ideen auf den Ort und begreifen ihn als veränderbar. Es ist zugleich eine Arbeit mit ästhetischen Mitteln aus der zeitgenössischen Kunst, die den eigenen Auffassungen und Haltungen vertrauter und näher ist.
SCHOLL.Projekte, eine schulische Arbeit im Fokus öffentlicher Aufmerksamkeit und Wertschätzung, mit der Chance für Stärkung und Bestätigung, zeigt Möglichkeiten einer individuell fördernden projektorientierten Arbeit im Kunstunterricht mit künstlerischen und medialen Mitteln im Öffentlichen Raum.
SCHOLL.Projekte initiiert eine Zusammenarbeit zwischen Geschwister-Scholl-Gymnasium, Bürgerzentrum Kinderhaus, Fachhochschule Münster/Fachbereich Sozialwesen (Theaterpädagogik/ Medienpädagogik), Kulturzentrum Atrium, Geschäften im Zentrum Kinderhaus, Cinema Münster und Interdisziplinäres Büro, Kunst – Kultur – Wissenschaften e.V.
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